Organisiert vom Landesfischereiverband Weser-Ems, hatten Maike und Dieter die Einladung zu einer Besichtigungstour gerne angenommen. Am 22. Mai führte die Tour als erstes nach Haren, wo ein Unternehmen der ALBE-Fischfarm wartete, das sich auf die Aufzucht von Aalen spezialisiert hat.
Die „Glasaale“ werden jährlich in einer beeindruckenden Menge von etwa 14 Millionen Tieren zur Fischfarm gebracht, von denen etwa 7 Millionen als Besatzfische weiterverwendet werden. Einige der anwesenden Jugendlichen waren besonders fasziniert, als sie sahen, wie die kleinen Aale scheinbar aus den Becken „kriechen“. Der Mitarbeiter, der die Gruppe durch die Anlage führte, nahm die Aufregung gelassen. Zwar kommt es gelegentlich vor, dass Aale entweichen, doch bei den großen Mengen ist dies kein Problem – nur etwa 4 % der Aale verenden vor der Weitervermarktung.
Nach dem Besuch der Aalfarm ging es zur benachbarten Kläranlage, wo in verschiedenen Schritten das Wasser so aufbereitet wird, dass es anschließend sicher in die Ems geleitet werden kann.
Weiter führte die Tour nach Niederlangen zur Fischfarm Kaiserzander. Auch hier dient ein Großteil der Aufzucht den Besatzmaßnahmen und der Weiterzucht. Im Gegensatz zur Aalfarm werden hier die Fische direkt in der Farm gezüchtet, ohne den Zukauf von Jungfischen. In vier unterschiedlich temperierten Bereichen werden die Jahreszeiten simuliert, um ganzjährig den „Elterntieren“ die Eier und die Milch abzunehmen und die Befruchtung herbeizuführen. Für diesen Prozess gibt es nur ein Zeitfenster von zwei Stunden, was eine 24/7-Überwachung notwendig macht. Von den geschlüpften Zandern überleben lediglich etwa 6 %, was den hohen Preis des Fisches erklärt.
Im Gegensatz zu den Aalen müssen die Zander rund um die Uhr gefüttert werden, um Kannibalismus zu verhindern. In der Anfangsphase sind die Jungfische so winzig, dass Maike sie kaum erkennen konnte – sie messen nur wenige Millimeter. Das tägliche Lebendfutter für die kleinen Zander kostet die Farm rund 600 Euro. Auch hier durfte die Gruppe die Reinigungsanlage besichtigen.
Zum Abschluss ging es zum Bruthaus des LV Lathen e.V. in Fresenburg-Melstrup. Dieses Bruthaus ähnelt dem in Oldenburg, und obwohl es weniger zu sehen gab, fanden Maike und Dieter den Besuch dennoch sehr interessant. Um die Betriebskosten zu decken, werden hier Regenbogenforellen aufgezogen, die erfolgreich vermarktet werden.
Den krönenden Abschluss bildete ein gemeinsames Grillen, bei dem Gerold Martin den Grillmeister gab und leckere Hamburger servierte. Maike und Dieter waren sich einig: Es war eine gelungene Veranstaltung.
Ein großes Dankeschön geht an den Landesfischereiverband Weser-Ems.
Petri Heil!